Zen

„Zen kam von Indien nach China,
von China nach Japan,
jetzt von Japan nach Europa
und es wird 300 Jahre dauern
bis zen von Europa wieder
nach Japan gelangt“.

Juho Seki rôshi, 1981, 30 Jahre Rütte

Zen-Meditation

Im Jahre 1191 brachte der japanische Priester Eisai Myôan (1141–1215) die Lehren des Rinzai-Zen und Teesamen von China nach Japan. Er wirkte auf dem Berg Hieizan nahe bei Kyoto.

Zen – eine Abkürzung des japanischen Wortes "zenna" (sans-krit: dhyâna, chinesisch: ch’an odr ch’anna) – beschreibt das konzentrierte Sitzen in der Stille. Diese innere Versenkung wird alleine oder in der Gruppe geübt. Ein ein- bis dreitägiges gemeinsames Sitzen nennt man Zazen kai. Ein fünf- bis siebentägiges Sitzen ist ein Sesshin.
Das Zazen kai und das Sesshin in Rütte wird von Yasusada Seki oshô sensei, Rinzai-Zen, geleitet.
Die Treue, mit der Zen-Schüler in Europa nun seit mehr als 45 Jahren begleitet werden, zuerst von Yuho Seki rôshi in Todtmoos-Rütte, danach 30 Jahre von Bunryo Yamada rôshi und nun von dem Zenpriester Yasusada Seki sensei, wird als große Kostbarkeit empfunden. Diese Treue wirkt als Fundament steter Übung.

Sesshin
Sesshin kann man mit „sich bewusst in seinem Herzen sammeln“ übersetzen.
Yasusada Seki oshô sensei gibt während des Sesshin "teishô" – Lehrgespräche – in der Gruppe. Ein freies, kurzes Zwiegespräch mit Yasusada Seki ist ein "taiwa". Das "kan shin" bedeutet "das Herz beobachten". Das "kan an" heißt die Frage an den Schüler in seiner individuellen Situation stellen. Diese Frage, die der Zen-Priester an den Schüler stellt, dient der Vertiefung seines Bewusstseinszustandes, ein Hinweis auf die grundlegende Wahrheit des Lebens und der Kloster Eigenji Zendo in Rütte
Wirklichkeit des Seins im Sinne von „wer bin ich ehedem ich war". Während des Sesshin wird das „kan shin" in sich indie grundlegende Wahrheit des Lebens und der Wirklichkeit des Seins im Sinne von „wer bin ich ehedem ich war". Während des Sesshin wird das „kan shin" in sich in stiller Achtsamkeit bewegt.

Zazen kai
Das Zazen kai ist ein dreitägiges, vom Zenpriester Yasusada Seki sensei geleitetes Sitzen in der Stille. Lehrgespräche, Qigong und Körperübungen ergänzen das Sitzen.
Es kann jedem Menschen im Sinne des „Alltags als Übung“ dienen. Die Tage haben eine klare Struktur von Sitzen, Arbeits– und Essenszeiten in der Stille, Teezeremonie im Zendo und kurzen Gesprächen der Fragen und der Orientierung mit Yasusada Seki.

Zen-Übungswege

Seit 1987 kommt der Zen-Priester Jasusada Seki oshô sensei, der Sohn von Yuho Seki rôshi (s. Zen-Meditation), immer im Zeitraum von Februar bis März nach Rütte. Er leitet ein zazen-kai und eine qigong Gruppe, gibt Einzelstunden in shiatzu und vermittelt die Teezeremonie.

Qigong
Qigong wurde in China schon vor 3000 Jahren gepflegt. Jasusada Seki absolvierte seine Ausbildung in Qigong und Traditioneller Chinesischer Medizin in Peking. Qigong ist ein Übungsweg, der Lebensenergie steigern kann. Körper- , Atem- und Stimmübungen stärken nicht nur das Qi - auch chi oder hara genannt -, sie fördern auch die seelische Ausgeglichenheit.

Shiatzu
Shiatzu entstand im Verlauf der letzten 100 Jahre in Japan. Es verbindet Jahrtausende alte, in China gepflegte Techniken der Akupressur mit modernen, auch westlichen Massagemethoden. Durch Fingerdruck, Dehnen und Pressen von Muskeln und einem System von Meridianpunkten wird die blockierte Lebensenergie wieder in Fluss gebracht.

„In meinen Händen halte ich eine Schale Tee. Seine grüne Farbe ist ein Spiegel der Natur, die uns umgibt. Ich schließe die Augen, und tie in mir finde ich die grünen Berge und das klare Wasser der Quellen. Ich sitze allein, werde still und fühle, wie alles dies ein Teil von mir wird.”
Sôshitsu Sen

Teezeremonie
Chadô ist der Weg des Tees. Wie alle vom Geist des Zen durchdrungenen Künste ist auch Chadô ein Weg spiritueller Übung. Es wird nicht nur Tee getrunken. Vielmehr geht es um das Pflegen von Begegnungen und das Teilen in der Verbundenheit von Gast und Gastgeber „Wa”; die Achtsamkeit gegenüber den Menschen und allen Dingen „Kei”; die Reinheit und Ordnung der Dinge und des Herzens „Sei”; die innerer Einkehr und deren Ausstrahlung auf die Gemeinschaft „Jaku”. Die Teezeremonie ist verbunden mit dem Sitzen in Stille „Zazen”. Beide meditativen Übungen unterstützen sich gegenseitig und führen zur Sammlung und zu einer tiefen Erfahrung der Wirklichkeit in der Gemeinschaft.